Montag 3.8.
Das Gelände des Gedenkortes Uckermark
Das Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen in der Uckermark wurde im Frühjahr 1942 von Häftlingen des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück errichtet. 1945 zählte das Lager ca. 1000 Mädchen und junge Frauen. Ein Erlass von 1937 über die “vorbeugende Verbrechensbekämpfung” hatte die Inhaftierung von als ‘asozial’ kriminalisierten Mädchen möglich gemacht.
Die dort Inhaftierten zählten lange Zeit zu den “vergessenen” Verfolgten des Nationalsozialismus und haben keine öffentliche Anerkennung erfahren.
Im Januar 1945 wurde der größte Teil des Jugendkonzentrationslagers zu einem Vernichtungsort für Häftlinge aus Ravensbrück und anderen Konzentrationslagern umfunktioniert. Bis April 1945 wurden dort ca. 5000 Frauen ermordet.
Insgesamt ist bis heute über die Geschichte des Ortes im Nationalsozialismus wenig bekannt.
Wir gedenken den Gefangenen, Gefolterten und Ermordeten im ehemaligen KZ Uckermark. Ihr seid nicht vergessen!
Filmischer Rundgang über den Gedenkort
Hier findet ihr einen Kurzfilm, der einen Überblick über das ehemalige Konzentrationslager Uckermark gibt. Grundlage für den Kurzfilm ist der Audioguide für einen Besuch auf dem Gedenkort, der von der Initiative 2015 entwickelt wurde .
Videokonzept und Produktion: Julia Küllmer, Heike Rode und Jule von Hertell
Podcast anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Jugend-KZ und späteren Vernichtsungsortes Uckermark
Ein Radiobeitrag von der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V., Gesendet am 18.04.2020 (Dauer ca. 70min)
“In absehbarer Zeit wird es keine Überlebenden, keine Zeitzeugen mehr geben. Dann seid ihr diejenigen, die für das Nicht-Vergessen kämpfen müssen. Mit Kopf und Herz müßt ihr die Erinnerung wachhalten, sie kann und darf nie als abgeschlossen gesehen werden. Niemand von uns, der heute hier ist, trägt Schuld an dem, was damals passiert ist, doch wir alle tragen Verantwortung dafür, dass so etwas nicht vergessen, verharmlost oder gar geleugnet wird.”
Ingelore Prochnow, Überlebende des KZ Ravensbrück auf der Befreiungsfeier am Gedenkort Uckermark 2019
[Ihr könnt den Podcast auch hier abspielen.]
Verwendete Musik:
Schtil, die Nacht is ojssgeschternt
Interpret*innen: Christina Zurbrügg und Martin Auer. Geschrieben vom Wilnaer Dichter und Partisan Hirsch Glik. Das Lied handelt von Vitka Kempner, die mit einer selbstgebauten Bombe einen Waffentransportzug der Wehrmacht zerstört hat.
https://martinauer.bandcamp.com/track/schtil-die-nacht-is-ojssgeschternt
Shtiler shtiler
Interpret*n: Chava Alberstein (1994 NMC United Entertainment), Melodie geschrieben vom 11-jährigen Alek Volkoviski im Wilnaer Ghetto. Der Text wurde später vom Dichter Shmerke Kaczerginski geschrieben.
Mir lebn ejbig
Interpret*innen: Esther Bejarano & Coincidence
Die Moorsoldaten
Interpret*in: David Rovics, geschrieben 1933 von Häftlingen des Konzentrationslagers Börgermoor bei Papenburg im Emsland
https://davidrovics.bandcamp.com/track/die-moorsoldaten
3 Rote Pfiffe
Interpret*innen: Svenja Storat, Gesang und Gitarre,Tanja Buttenborg, Gesang und Akkordeon // geschrieben von “Die Schmetterlinge” eine österreichische Folk-Politband aus den 70ern/80ern. Das Lied besingt die wahre Geschichte der Partisanin Helena Kuchar, Jelka genannt.
Am Grunde der Moldau
Interpret*innen: Svenja Storat, Gesang und Gitarre,Tanja Buttenborg, Gesang und Akkordeon // geschrieben von Bertolt Brecht und Hanns Eisler
Fotos vom Gedenkort